In der Serie „Unsere Lieblingsplätze“ stellen wir, das Loro Trips Team, unsere persönlichen Lieblingsplätze in Nicaragua vor. Heute geht es an die Karibikküste zur Pearl Lagoon Nicaragua – Roberts Lieblingsplatz.

Pearl Lagoon Nicaragua einsame Insel

Zugegeben, die Anreise zur Pearl Lagoon (Spanisch: Laguna de Perlas) ist nicht ganz einfach. Mit dem Expressbus geht es zuerst in sechs bis acht Stunde von Managua nach El Rama, wo die Straße am Río Escondido endet. Dort angekommen, muss man in eine Panga (kleines Boot) umsteigen, mit der man dann in eineinhalb bis zwei Stunden flussabwärts nach Bluefields fährt. Die Fahrt am Río Escondido ist an und für sich schon ein Erlebnis: Angetrieben von 200 PS fliegt der Dschungel an einem vorbei und wenn sich das Boot in die Kurve legt, meint man fast zu schweben.

Pearl Lagoon Nicaragua Flussfahrt

Nach einer Übernachtung im karibischen Bluefields, der Hauptstadt der autonomen Region Costa Caribe Sur, wartet das letzte Highlight der Anreise. Wieder mit einer Panga geht es zwei Stunden entlang einer wunderschönen Wasserstraße, wobei sich enge Kanäle mit ausladenden Lagunen abwechseln. Die Fahrt ist weit weniger rasant als am Vortag – selbst der Kapitän des Bootes möchte kein Krokodil und keine Schildkröte verpassen.

Pearl Lagoon Nicaragua Bootsfahrt

Sobald das Boot an dem kleinen Steg im Ort Pearl Lagoon anlegt, ist man wirklich in der Karibik angekommen. Im Gegensatz zu Bluefields, das in den letzten Jahren einen enormen Zuzug von Mestizen aus der Pazifikregion erlebte, besteht die Bevölkerung hier fast ausschließlich aus Kreolen. Aus den Boxen am Straßenrand hört man Bob Marley Buffalo Soldier singen, in der Alltagssprache wird Creole-English der spanischen Sprache vorgezogen und das nicaraguanische Nationalgericht Gallo Pinto wird mit Kokosnussraspeln verfeinert und auf Wunsch mit Garnelen garniert. Es ist schwer zu glauben, dass man sich noch in Nicaragua befindet.

Pearl Lagoon Nicaragua Hafen

Was ist Pearl Lagoon?

Pearl Lagoon bezeichnet einerseits den ca. 7.000 EinwohnerInnen zählenden Ort und andererseits die größte Lagune der südlichen nicaraguanischen Karibikküste. Entlang der Lagune befinden sich noch eine Handvoll weiterer, bedeutend kleinerer Siedlungen, die vor allem von Miskitos und Garifuna errichtet wurden.

Pearl Lagoon Nicaragua Lagune

Die Highlights der Pearl Lagoon Nicaragua

Als Ausgangspunkt für eine Erkundung der Lagune und des Karibiktraums Pearl Cays (dazu später mehr) empfehle ich den Ort Pearl Lagoon. Hier finden sich einige nette Unterkünfte, teilweise sehr idyllisch über das Wasser der Lagune gebaut, Geschäfte und ausgezeichnete Restaurants, die vor allem kreolisch gewürzte Fischgerichte und Meeresfrüchte servieren. Souvenirshops und Geldautomaten wird man dagegen vergeblich suchen.

Besuch der Communities an der Pearl Lagoon

Neben den Kreolen leben in der Pearl Lagoon auch VertreterInnen der beiden größten indigenen Volksgruppen Nicaraguas. Im Ort Kahkabila kann man beispielsweise die bis heute tief im Naturglauben verhaftete Kultur der Miskito kennenlernen oder in Orinioko das wieder erstarkte Selbstbewusstsein der Garifuna anhand ihrer Tänze und traditionellen Trommelmusik erleben. Auch die BewohnerInnen von Brown Banks und weiterer Siedlungen freuen sich über die bis dato noch seltenen BesucherInnen.

Pearl Lagoon Nicaragua Orinoco

Weil die Liebe auch durch den Magen geht

Die Küche in diesem Teil der nicaraguanischen Karibikküste unterscheidet sich stark von der im restlichen Land. Wie in vielen anderen Bereichen wird der jahrhundertelange Austausch und Einfluss von EuropäerInnen und US-AmerikanerInnen auch beim Essen spürbar. Die Gerichte erinnern oft an die Kreolische Küche: Fisch und Meeresfrüchte, Kokosnuss, Yuca und raffinierte Gewürzmischungen bilden meist die Grundlage.

Pearl Lagoon Nicaragua Gerichte

Das wohl bekannteste Gericht ist das so genannte Rondon. Dabei handelt es sich um einen Meeresfrüchte- bzw. Fischeintopf mit unterschiedlichen Gemüsearten und viel Kokosnussmilch.

Eine weitere kulinarische Besonderheit sind die vielfältigen Süßspeisen, die man am besten beim lokalen Bäcker probiert. Von Banana Bread und Cheesecake mit Kokos bis hin zum lokal angepassten englischen Fruitcake findet man alles, was das Naschkatzenherz begehrt.

Karibiktraum Pearl Cays

Türkises Wasser, weißer Sand und Kokospalmen – das war in den 1980er Jahren der Fototapeten-Traum schlechthin. Auf den Pearl Cays findet man dieses Sujet bis heute. Die rund 18 Inseln sind der Karibikküste vorgelagert und ca. 35 Kilometer vom Ort Pearl Lagoon entfernt. Die Panga-Fahrt kann abhängig von den Wetterverhältnissen bis zu zwei Stunden dauern; dafür wird man aber mit einer Bilderbuchkaribik belohnt, die ich so noch in keinem Teil der Karibik gesehen habe. Die Inseln sind mittlerweile wieder unbewohnt und außer ein paar gelegentlichen Besuchen von Fischern hat man sein Inselparadies für sich allein.

Pearl Lagoon Nicaragua tuerkises Wasser

Die meisten Cays können in ein paar Minuten zu Fuß umrundet werden, zu entdecken gibt es Krebse, Palmen und natürlich viel weißen Sand. Absolut spektakulär sind die nur wenige Meter von den Stränden entfernten Riffe: Neben unzähligen tropischen Fischen zwischen bunten intakten Korallen bin ich beim Schnorcheln auch schon Haien, Rochen und sogar einmal einem Schwertfisch begegnet.

Pearl Lagoon Nicaragua Strand

Jeder meiner drei bisherigen Besuche hatte mindestens einen Wow-Moment und die Pearl Cays in Kombination mit den kulturellen Besonderheiten der indigenen Bevölkerung machen die Region Pearl Lagoon zu meinem persönlichen Lieblingsplatz in Nicaragua.

Wenn du neugierig geworden bist und diese vom Tourismus noch kaum berührte Region entdecken möchtest, dann bist du bei uns in den besten Händen. Alle Infos zu unserer Rundreise Atlantikregion – Kulturelle Vielfalt & karibische Inseln findest du hier. Sehr gerne können wir dir auch dein persönliches Karibikerlebnis individuell zusammenstellen. Wir freuen uns auf deine Anfrage!

PS: Die eingangs beschriebene Anreise lässt sich auch mit einem Flug von Managua nach Bluefields stark verkürzen. Das ganze Erlebnis bietet aber nur die hier skizzierte Variante. 🙂

PPS: Evas Lieblingsplatz findest du hier.

Warst du schon einmal auf den Pearl Cays? Verspreche ich zu viel? Ich freue mich über deine Erlebnisse in den Kommentaren!