…war unsere liebe Freundin Magrit Liepe aus Berlin im April 2017.

Was macht Nicaragua so besonders zu bereisen?

Was Margit während der dreiwöchigen Rundreise durch Nicaragua erlebt hat, schildert sie in ihrem Reisebericht. Sie hat in dieser Zeit auch einen Blog geführt, hier geht’s zu Magrits Nicaragua.

„Bereits das 5. Mal seit 2012 setzte ich mich in den Flieger und überquerte den Atlantik Richtung Nicaragua. Ostern in León, eine neue Erfahrung, neue Erlebnisse und wie immer tolle Leute, die ich wieder treffen konnte, in einem Land, das mir fehlt, wenn ich nicht dort bin. Natürlich reiste ich wieder mit Loro Trips aus Salzburg und dieses Mal reisten einige Leute mit.

Vor dem offiziellen Beginn der Rundreise – von Granada nach Masaya über die Insel Ometepe mit ihren Vulkanschwestern Concepción und Maderas, León, der Stadt mit den meisten StudentInnen in Nicaragua und schließlich Matagalpa, im etwas kühleren Norden – habe ich es mir nicht nehmen lassen, ein paar Tage in León zu verbringen. León, da wo ich begann spanisch zu lernen, die ersten Bekanntschaften machte, Freunde fand und die Familie Morales, eine ganz besondere Familie. So waren die ersten Tage vom Wiedersehen mit meinen Leónern ausgefüllt. Es war, als wäre ich erst vor ein paar Tagen weggefahren. Ich hörte während eines Spaziergangs meinen Namen rufen: „Margarita!“ Wow! Was für ein Gefühl… Ich besuchte meine damalige Sprachschule und habe versprochen, Wörterbücher zu besorgen. Nach einigen Erlebnissen, ungeplanten Ereignissen und Treffen, dem Stammbesuch im „Casa Vieja“ bei und mit der Familie Morales, ging es nach Granada.

Granada, die alte und erste Kolonialstadt Nicaraguas. Sie befindet sich am riesigen Nicaraguasee, unweit der Stadt Masaya mit dem gleichnamigen Vulkan, der niemals schläft. Ist man in Granada, erlebt man ein buntes Treiben. Hier hat sich der Tourismus bereits angesiedelt. Es ist eine schöne Stadt mit ihrer Kathedrale, den vielen Kirchen und den gepflegten Häusern im Kolonialstil des 16. Jahrhunderts – wie auch die sie umgebenden Naturschönheiten – der Nicaraguasee mit seinen mehreren hundert kleinen Inseln, den Vulkanen Mombacho und Masaya, die Laguna de Apoyo und das beliebte Ausflugsziel Catarina, mit dem weiten Blick auf die Lagune und die Vulkane. Man möchte lange verweilen, dennoch: es ging weiter.

Das nächste Ziel, das wir anpeilten, war die Isla de Ometepe. Bereits am Hafen San Jorge bei Rivas, Richtung Süden, konnte man die beiden riesigen Vulkane, die sich auf der Insel befinden, sehen: den kleineren, Maderas und den größeren, Concepción, der immer eine „Mütze“ trägt und der auch zu den aktiven Vulkanen in Nicaragua gehört. Wir landeten nach einer schaukelnden Überfahrt auf der Insel schließlich in Santo Domingo und einer anspruchsvollen Hotelanlage direkt am Strand, nahe den Vulkanen und sehr sagenumwoben. Überall begegnete uns eine vielfältige Pflanzenwelt und Vögel, die man hierzulande nicht kennt. Leider war der Aufenthalt dort viel zu kurz. Die Semana Santa, ähnlich der Karwoche, das größte religiöse Fest in Nicaragua mit seinen hunderten Prozessionen im ganzen Land, näherte sich und so verließen wir Ometepe, um an diesen teilzunehmen.

Nicaragua bereisen

Nicaragua bereisen

Es ging also wieder nach León. Gleich als wir ankamen, trafen wir uns mit den Kleinen Schmetterlingen aus León in den Räumlichkeiten des Loro Trips Büros. „Die Schmetterlinge“ das sind die Mädchen, mit denen ich 2013 die Gruppe gründete. Es sind Schülerinnen und Teilnehmerinnen des Stipendienprojekts der Städtepartnerschaft Salzburg-León. Gemeinsam verbringen wir Zeit miteinander, wenn ich in León bin. Das lässt sich dank vieler Spenden, die ich in Berlin organisiere, realisieren. So haben wir bereits viele Erlebnisse miteinander gehabt und die Mädchen hatten/haben Möglichkeiten, so manches kennen zu lernen, was ihnen anderenfalls verwehrt bliebe. Es war Ostern, ein riesiges Spektakel. Besonders beeindruckt haben mich die „Alfombras“, die bunten Straßenbilder in Sutiaba, dem Leóner Stadtviertel mit seinen prähistorisch-indigenen Wurzeln.

Nach unserem Aufenthalt in León – u.a. mit den österlichen Prozessionen und Feierlichkeiten, einem Badeausflug nach Las Peñitas an den Strand des Pazifik und viel Hitze, ging es zu unserem letzten Ziel in den Norden, zum Hotel de Montaña Aguas del Arenal mitten im Nebelwald, nahe der Stadt Matagalpa. Finca und Hotelanlage werden von Jürgen (aus Deutschland) und seiner Frau Anabelle (aus Nicaragua) bewirtschaftet und geführt. Jürgen, ein ehemaliger Lehrer aus Bayern, ist nun Biobauer (er baut dort u.a. Kaffee an) und begnadeter Naturführer durch die einmalige Landschaft des Nebelwalds. Die Gegend, in der die Familie lebt, eignet sich hervorragend für den Kaffeeanbau. Ein Erlebnis muss ich noch erwähnen: Während unseres Besuchs in Matagalpa, wir besichtigten gerade Ritter Sport Nicaragua, zog innerhalb kürzester Zeit ein gewaltiges Unwetter auf. Es stürmte, goss wie aus Kannen und das Ungewöhnliche war, es hagelte „Kieselsteinchen“ und ein weißer Teppich bedeckte den Boden. Als wir nahe der Finca waren, mussten wir aus dem Bus steigen, denn es hatte zwei Bäume entwurzelt, die den Weg versperrten. Einer hing über uns und ein weiterer lag quer auf dem Weg. Die Bewohner des Ortes, alles Kaffeebauern, waren schnellstens zur Stelle – mit Motorsägen, Werkzeugen, Äxten und hatten in Windeseile die Bäume zerkleinert. Bereits am nächsten Vormittag waren der Weg wieder frei, die Bäume zu Platten geschnitten und diese konnten nun verwendet werden, um kleine Häuschen oder Schuppen usw. zu bauen. Das hat mich sehr beeindruckt. Leider ging nun auch meine 5. Reise zu Ende.

Meine 6. Reise ist bereits in Vorbereitung. Wieder mit einer Spende* im Gepäck für meine „Schmetterlinge“ und die SchülerInnen in León.

Ich freue mich, bald wieder bei euch zu sein!“

 

*Bei einem Benefizkonzert am 14.07. an der Berliner SchuleEins im Bezirk Pankow wurde fleißig für Nicaragua gesammelt. Der gesammelte Betrag kommt Magrits „Kleinen Schmetterlingen“ sowie dem Stipendienprojekt der Städtepartnerschaft zugute.

Vielen Dank liebe Magrit für dein Engagement!